Samstag, 25. Januar 2014

Die Ankunft eines Weihnachtsgeschenkes

Jaja, ich weiß schon, was ihr jetzt sagt: "Weihnachtsgeschenk? Vier Wochen nach Weihnachten? Bisschen spät ...". Aber es ist ein ganz besonderes Geschenk. Eines, das es tatsächlich geschafft hat, mir an Heiligabend vollkommen die Sprache zu verschlagen. Und eines, das so schwer ist, dass ich es nach den Feiertagen nicht im Zug mit nach Hause transportieren konnte. Und eine Art Erbstück ist es auch noch!

Meine Mum musste schließlich einspringen und mir das heilige Geschenk mit dem Auto hinterherfahren. Das war letztes Wochenende und seitdem bin ich ganz ungeduldig und möchte es auch hier endlich vorstellen.

Wenn mir allerdings jemand gesagt hätte, dass Tageslicht im norddeutschen Winter so dermaßen rar ist und man selbst Mittags um 12 kaum zumutbare Lichtverhältnisse zum fotografieren findet, hätte ich das mit der Blogeröffnung vielleicht in den Hochsommer verlegt.

So kam es, dass ich mitten am Tag direkt vor der Balkontür herumsprang und alle Lampen und Leuchten mobilisieren musste, die ich finden konnte, um der Kamera schlussendlich erfolgreich vorzugaukeln, dass es taghell wäre.

Aber zurück zum Geschenk. Tadaaa, hier ist es:








Es handelt sich um ein Erbstück meiner lieben Großmutter Emmeli. Kleine Anekdote dazu: Ich habe glücklicherweise noch beide Großmütter. Beide leben in einem Dorf im brandenburgischen Nirgendwo und der Name entstand aus der reinen Notwendigkeit, dass man nicht beide Omas mit "Oma" ansprechen konnte. Das brachte immer alle am Tisch so durcheinander. Also heißt die eine Oma "Oma" und die andere Oma "Emmeli".

Es ist eine gußeiserne DDR-Nähmaschine aus den VEB Nähmaschinenwerken in Altenburg (VEB steht für Volkseigener Betrieb). Die Nähmaschine hat mittlerweile gut und gerne 50 Jahre auf dem Buckel, schnurrt aber wie ein Kätzchen und läuft, als ob sie eben gerade das Werksgelände verlassen hätte – einfach unglaublich!




Mit dem dazugehörigen Köfferchen wiegt sie bestimmt gut und gerne 20 Kilogramm. Ursprünglich wurde sie über ein Tretpedal manuell angetrieben, Emmeli hat sie aber in den 90er Jahren elektrifizieren lassen und jetzt läuft sie ganz normal mit Strom – zum Glück!

Die Funktionen beschränken sich aufs Wesentliche: vorwärts und rückwärts nähen, Gerad- und Zickzackstich mit der Möglichkeit Breite und Weite manuell einzustellen. Das wars! Keine abgefahrenen Stichmuster, keine Funktion zum Knöpfe annähen oder sonstiger Hokuspokus. Ich als absolute Nähanfängerin finde das fantastisch.






Aber es gab nicht nur einfach die Nähmaschine, sondern auch unglaublich viel Zubehör: Garn in den schönsten Farben inklusive zum Teil noch unangetasteter Rollen aus DDR-Produktion, Füßchen für verschiedene Stoffe und zum Reißverschluss annähen, genug Nadeln, um auch mal die eine oder andere ohne schlechtes Gewissen zu schrotten und einige Spulen.
Wenn ich das alles neu hätte kaufen müssen, wäre ich wahrscheinlich nicht mit unter 100 Euro weggekommen.

Die erste Nähstunde gab es gleich an Weihnachten von meiner Mum. Seitdem ich die Maschine bei mir zu Hause habe, bin ich leider noch nicht zum nähen gekommen. Ich habe allerdings bereits tolle neue Stoffdesigns bei Hamburger Liebe erspäht, die sich prima als Kissenhülle auf meinem Sofa machen würden. Ich behalte das mal im Auge.

Habt ihr auch ein altes Erbstück zu Hause? Vielleicht sogar auch so eine schöne alte Nähmaschine?

Bis bald
Steffi




2 Kommentare:

  1. Interessant ist vor allem, dass wir im schönenen Westfalen die Problematik der beiden Großmütter genau so gelöst haben: Ich habe auch noch eine "Oma" un eine "Oma Maria" :) Verwechselung ausgeschlossen

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    1. Ha, ich wusste, dass ich unmöglich die Einzige sein kann, bei der das so geregelt wird :)
      Ganz liebe Grüße nach Stuttgart!

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